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B4

Waldzustand

Anteil der deutlich geschädigten Bäume der Stufe 2 und größer (Kombinationsschadstufe 2-4)
Stand: 08.07.2024

 BWBYBEBBHBHHHEMVNINWRPSLSNSTSHTHDE
Trend 2013 - 2022-S-SNS-SKYKY-S-S-S-S-S-S-S-SKX-S-S
Status 2022S1S3S2S3S0S0S2S3S3S2S2S2S2S2S3S1 

Anteil der deutlich geschädigten Bäume der Stufe 2 und größer (Kombinationsschadstufe 2-4) in Prozent

Trend im 10-Jahres ZeitraumStatus aus der Spanne der Länderwerte
+F+Fpositive EntwicklungS3bessere 25 Prozent
KXkonstante EntwicklungS2mittlere 50 Prozent
-S-Fnegative EntwicklungS1schlechtere 25 Prozent
NSkein signifikanter TrendS4Ziel erreicht
KYkeine AnalyseS0keine Analyse
  • Bedeutung

    Bedeutung - b4

    Für die neuartigen Waldschäden ist ein Ursachenkomplex aus verschiedenen abiotischen und biotischen Faktoren mit zeitlicher und räumlicher Variation verantwortlich. Unbestritten gilt, dass der Schadstoffeintrag aus der Luft sowie Depositionen im Niederschlag eine besonders wichtige Rolle in diesem Ursachenkomplex spielen. Schadstoffeinträge in Wälder beeinflussen neben den oberirdischen Pflanzenteilen auch die Wurzeln der Bäume und führen zu Veränderungen im Wirkungsgefüge der Böden (Versauerung!). Der Klimawandel und hierdurch bedingte Wetterextreme (z.B. Rekordsommer 2003 und 2018 mit extrem trocken-warmer Witterung) üben zunehmend zusätzlichen Stress auf die Wälder aus.

  • Hinweise zur Interpretation

    Hinweise zur Interpretation - b4

    Der Indikator ist normiert. Bei einer länderübergreifenden Interpretation sind regional unterschiedliche Baumartenzusammensetzungen, Bodenverhältnisse, Altersstruktur und klimatische Einflüsse zu beachten.

  • Methodik

    Methodik - b4

    Der Kronenzustand dient als Weiser für den Vitalitätszustand der Wälder. Die Erfassung der Waldschäden basiert daher auf einer Beurteilung der Baumkronen. Die Aufnahmen erfolgen auf einem systematischen Stichprobennetz, auf denen die Probebäume dauerhaft markiert werden, so dass eine kontinuierliche Aufnahme der gleichen Baumindividuen gewährleistet ist. Als wichtigste Kriterien werden hierbei der Nadel-/Blattverlust (NBV) und die Vergilbung der Blattorgane vom Boden aus eingeschätzt (Terrestrische Waldschadensaufnahme). Eine Zusammenführung dieser Schadkriterien ergibt fünf so genannte Kombinationsschadstufen (0=ungeschädigt, 1= schwach geschädigt, 2= mittelstark geschädigt, 3= stark geschädigt, 4= abgestorben). Die methodischen Vorgaben sind im Rahmen des europäischen Forstlichen Umweltmonitoring-Programms "Level I" für das Bundesgebiet festgeschrieben.

    Die Waldschadensinventur wird jährlich durchgeführt. In einigen Bundesländern (Bayern und Baden-Württemberg) liegen vergleichbare Daten schon seit 1983 vor. Andere Bundesländer haben in den Folgejahren mit entsprechenden Erhebungen begonnen. Seit 1990 wird in der ganzen Bundesrepublik eine jährliche Waldschadensinventur durchgeführt.

  • Länderspezifika und Ziele

    Länderspezifika und Ziele - b4

     

    Datenlage
     

    Zielstellungen

    Baden-Württemberg

    1990-2023: WZE-Netz 8 x 8 km

    kein Ziel
     

    Bayern

    1990 keine Inventur bzw. kein Landesergebnis
    1991-2008: ; WSZ-Netz 8 x 8 km
    2009-2010: WZE-Netz 16 x 16 km mit Verdichtung für Weißtanne und Eiche
    2011: WZE-Netz 8 x 8 km
    2012-2023: WZE-Netz 16x16 km mit Verdichtung für Eiche und Tanne

    Bayerisches Waldgesetz (2005):
    Dauerhafte Sicherung und Stärkung der Schutzfähigkeit, Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Waldes.  

    Berlin

    2005-2022: WZE-Netz 2 x 2 km

    Berliner Mischwaldprogramm der Senatsverwaltung:
    Gezielt geförderte Wiederherstellung der Zukunftsfähigkeit der Berliner laubholzreichen Mischwälder.

    Brandenburg

    1991-2008: WZE-Netz 4 x 4 km (Kiefer 8 x 8 km)
    2009-2021: WZE-Netz 16 x 16 km Neueinrichtung des WZE-Netzes (kein Vergleich zu Vorjahreswerten)
    2023: WZE-Netz 8 x 8 km (Verdichtung 2 x 2 km für Eiche und Buche)

    Waldprogramm 2011:
    Weniger als 50% reiner Nadelwald im Jahr 2050

    Waldbaurichtlinie 2004:
    Standortgerechte, naturnahe, klimaplastische und produktive Wälder werden erhalten, entwickelt und ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltig bewirtschaftet

    Waldbaurahmenrichtlinie der Landesforstverwaltung (1999):
    Reduzierung des Nadelwaldanteils von 75% auf 42%, Erhöhung Laubwald von 14% auf 17%, Mischwald von 11% auf 41%  

    Bremen

    2005-2014: WZE-Netz 200 x 100 m
    2015 - 2019: keine Ergebnisse verfügbar 2018, 2020: WZE-Netz 200 x 100 m

    Bremisches Waldgesetz BremWaldG 2005:
    §5 Erhalt und Entwicklung des Waldes unter frühzeitiger Berücksichtigung von Klimaanpassungsmaßnahmen  

    Waldentwicklungsplanung für ausgewählte Waldflächen der Freien Hansestadt Bremen (2017):
    legt für Teilbereiche Ziele und Maßnahmen fest.

    Hamburg

    ohne Angabe, Stichprobenumfang lässt Aussage nicht zu; WZE-Netz 16 x 16 km

    keine Angaben 

    Hessen

    1990-2023: WZE-Netz 8 x 8 km (in der Rhein-Main-Ebene auf 4x4 km verdichtet)

    Hessisches Waldgesetz vom 27.06.2013:
    Erhaltung der Nutz-, Schutz-, Klimaschutz- und Erholungswirkungen des Waldes durch nachhaltige, fachkundige und planmäßige Bewirtschaftung nach forstlichen und landespflegerischen Grundsätzen.

    Klimaplan Hessen (Laufzeit bis 2030):
    Aufbau klimaresilienter Wälder

    Mecklenburg-Vorpommern

    1991-2023: WZE-Netz 8 x 8 km (Verdichtung auf 4 x 8 für Buche und Eiche)

    keine Angaben 

    Niedersachsen

    1990-2023: WZE-Netz 8 x 8 km (für Buche und Eiche zusätzlich im 4 x 4 km-Raster)

    Niedersächsisches Gesetz über den Wald und die Landschaftsordnung (NWaldLG) vom 21. 3. 2002 (§ 1):
    Den Wald a. wegen seines wirtschaftlichen Nutzens (Nutzfunktion) b. wegen seiner Bedeutung für die Umwelt (Schutzfunktion) und c. wegen seiner Bedeutung für die Erholung der Bevölkerung (Erholungsfunktion) zu erhalten, erforderlichenfalls zu mehren und seine ordnungsgemäße Bewirtschaftung nachhaltig zu sichern.  

    Nordrhein-Westfalen

    1990-1995: WZE-Netz 4 x 4 km
    1996 keine Inventur bzw. kein Landesergebnis
    1997-2023: WZE-Netz 4 x 4 km

     

    Rheinland-Pfalz

    1990-2009: WZE-Netz 4 x 4 km
    2010-2012: WZE-Netz 4 x 12 km
    2013-2014: WZE-Netz 4 x 4 km
    2016-2023: WZE-Netz 4 x 12 km

     

    Saarland

    1991-2023: WZE-Netz 2 x 4 km

    keine Angaben  

    Sachsen

    1991-2023: WZE-Netz 4 x 4 km

    Waldstrategie 2050 für den Freistaat Sachsen (2013):
    Das langfristige Ziel, die Waldfläche des Freistaates Sachsen auf mindestens 30 % der Landesfläche zu erhöhen, soll in einem angemessenem Tempo erreicht werden.

    Sachsen-Anhalt

    1991-2014: WZE-Netz 4 x 4 km
    2014 - 2023: WZE-Netz 8 x 8 (Verdichtung 4 x 4 km für Fichte, Buche Eiche und andere Baumarten)

    keine Angaben 

    Schleswig-Holstein

    1990-2009: WZE-Netz 8 x 8 km (regional verdichtet)
    2010-2012: WZE-Netz 4 x 4 km (mit örtlichen Verdichtungen 2x4, 4x2, 2x2)
    2013-2023: WZE-Netz 4 x 2 km

    Naturschutz 2020 - 20 Punkte für die natürliche Vielfalt (2009):
    Ziel ist die Entwicklung neuer Waldnaturschutzprojekte  

    Thüringen

    1990-2023: WZE-Netz 4 x 4 km

    keine Angaben 

    Bund

    1990-2023: WZE-Netz 16 x 16 km

    Nachhaltigkeitsstrategie (2016):
    Nachhaltigkeitsziel 15 (SDG 15) macht in Unterziel 15.2 die nachhaltige Bewirtschaftung aller Waldtypen, die Beendigung der Entwaldung sowie den Wiederaufbau geschädigter Wälder und die Aufforstung zum Ziel.

    Waldstrategie (2020):
    Anhand der Waldstrategie sollen die vielfältigen Ansprüche an Klimaleistung, Biodiversität, Rohstoffe, Erholungsleistung und Energie aufeinander abgestimmt und mögliche Konflikte gelöst werden.

    Klimaschutzplan(2050):
    Für das Leitbild 2050 stehen im Handlungsfeld Klimaschutz in der Landnutzung und Forstwirtschaft (Kapitel 5.6) Erhalt und Verbesserung der Senkenleistung des Waldes im Vordergrund. Hinzu kommen, wie es bereits die Zielsetzung der Waldstrategie 2020 beschreibt, die Erschließung des CO2- Minderungspotenzials der nachhaltigen Waldbewirtschaftung und der damit eng verbundenen Holzverwendung, der Erhalt von Dauergrünland, der Schutz von Moorböden und die Klimapotenziale der natürlichen Waldentwicklung.

  • Weiterentwicklung

    Weiterentwicklung - b4

    In diesem Bereich ist die Entwicklung zusätzlicher Indikatoren denkbar, z.B. die Anteile standortgerechter Wälder, die Waldflächenbilanz oder der Anteil zertifizierter Wälder

  • Datenquellen

    Datenquelle - b4

    Die Ergebnisse stammen aus den verdichteten Erhebungsnetzen der Länder und werden dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mitgeteilt und dort veröffentlicht.

  • Ansprechpartner

    Wappen Nordrhein-Westfalen

    Spohr, Jeannette

    LiKi-Vertreterin
    Jeannette Spohr
    Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz
    LANUV
    Fachbereich 34
    Leibnitzstr. 10
    45659 Recklinghausen
    Tel.:02361-305-1178   
    jeannette.spohr[at]lanuv.nrw.de

    Falkenried, Lutz

    Fachansprechpartner
    Lutz Falkenried
    Landesbetrieb Wald und Holz NRW
    WuH
    Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald
    Brößweg 40
    45897 Gelsenkirchen
    Tel.:02931-7866179   
    lutz.falkenried[at]wald-und-holz.nrw.de
    Internet:https://www.wald-und-holz.nrw.de/

Weitere Informationen und verwandte Indikatoren

  • Daten B4 (Zeitreihe: Anteil)

    Anteil der deutlich geschädigten Bäume der Stufe 2 und größer (Kombinationsschadstufe 2-4) in Prozent

      1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
    BW 19 17 24 31 25 27 35 19 24 25 24 29 24 29 40 43 45 40 35 42 35 33 36 35 42 36 37 31 38 43 46 42 46 44
    BY   30 32 22 30 23 16 19 19 19 22 25 21 22 37 32 34 29 28 29 27 27 21 20 23 24 32 25 26 35 43 40 26 38
    BE   29 14 25 21 18 13 20 12 18 24 29 24 25 40 41 34 32 29 29 24 29 26 21 17 13 11 15 15 36 36 34 40 30
    BB   33 26 17 18 14 12 10 10 7 9 8 10 11 13 14 18 12 16 6 7 9 8 11 10 9 9 9 11 37 25 22 20 16
    HB 11 15 12 18 22 18 19 8 6 5 6 5 5 6 5 7 9 5 6 9 11 10 8 9 8       15   15      
    HH                                                                    
    HE 19 29 33 35 38 40 35 33 36 27 35 26 25 22 31 33 32 36 23 30 25 36 33 26 34 29 40 32 34 38 39 36 39 40
    MV   49 43 30 11 10 6 10 9 11 16 16 10 14 17 12 16 16 22 19 17 19 17 14 16 14 15 14 17 33 26 21 26 23
    NI 17 10 13 16 17 17 15 15 13 13 16 13 12 11 13 13 16 16 16 18 17 22 20 19 19 16 20 19 20 27 23 24 27 24
    NW 13 11 16 16 14 14   21 21 24 30 27 24 24 29 25 27 27 25 21 23 33 25 29 36 26 29 25 39 42 44 40 38 39
    RP 9 12 13 14 21 19 22 24 25 25 18 21 24 33 34 31 36 28 31 28 26 33 28 23 24 25 27 24 37 37 45 43 41 46
    SL   17 18 21 18 23 21 19 15 14 14 11 11 15 22 34 48 43 38 35 27 27 34 29 27 30 29 26 29 39 41 37 37 51
    SN   27 21 24 25 17 18 19 19 22 19 15 18 15 17 15 14 20 17 18 14 16 16 17 15 17 16 16 26 30 35 31 35 35
    ST   34 32 33 18 20 14 14 16 15 18 17 18 21 25 20 19 16 18 15 15 16 16 16 16 18 18 19 23 28 28 29 32 29
    SH 15 15 13 16 17 20 27 23 28 26 30 24 24 21 39 33 35 30 28 30 26 29 21 19 22 19 19 15 18 30 26 24 26 24
    TH 58 50 53 50 45 39 37 38 31 29 28 28 25 28 34 34 35 35 34 35 32 36 32 30 33 31 37 36 41 53 55 46 50 53
    DE 23 30 29 24 26 23 22 22 21 22 23 22 21 23 31 29 28 25 26 27 23 28 24 23 26 24 28 23 29 36 35 34 35 35
Indikatoren zu Natur und Landschaft