Schwermetalleintrag
Schwermetalleintrag aus der Atmosphäre in naturnahe waldfreie Ökosysteme
Stand: 11.01.2024
BW | BY | BE | BB | HB | HH | HE | MV | NI | NW | RP | SL | SN | ST | SH | TH | DE | |
Trend 2012 - 2021 | KX | KX | KY | KX | KY | KY | KX | KY | KX | KX | KX | KY | NS | KX | +F | +F | KX |
Status 2021 | S3 | S3 | S0 | S2 | S0 | S0 | S2 | S0 | S3 | S1 | S2 | S0 | S1 | S3 | S2 | S2 |
Schwermetalleintrag aus der Atmosphäre in naturnahe waldfreie Ökosysteme als Index
Trend im 10-Jahres Zeitraum | Status aus der Spanne der Länderwerte | ||
+F+F | positive Entwicklung | S3 | bessere 25 Prozent |
KX | konstante Entwicklung | S2 | mittlere 50 Prozent |
-S-F | negative Entwicklung | S1 | schlechtere 25 Prozent |
NS | kein signifikanter Trend | S4 | Ziel erreicht |
KY | keine Analyse | S0 | keine Analyse |
Bedeutung
Bedeutung - c6
Schwermetalle werden vor allem mit Staubemissionen industrieller Prozesse, des Straßenverkehrs und insbesondere der Verbrennung fossiler Energieträger in die Umwelt freigesetzt. Auch Staubemissionen aus natürlichen Quellen (z.B. bodenbürtige Einträge) können zur Freisetzung beitragen. Sie sind meist an Aerosole gebunden und werden je nach Partikelgröße unterschiedlich weit vom Emissionsort weg transportiert und so auch großräumig verteilt. Sedimentation und Niederschläge führen zur Deposition der Metalle. Schwermetalle sind den persistenten Stoffen zuzurechnen. Diese sind widerstandsfähig gegen Abbauprozesse oder werden nicht oder nur sehr langsam aus den natürlichen Stoffkreisläufen ausgeschleust. Sie können sich in biotischen Matrizes anreichern, physiologische Prozesse stören und nachhaltig auf Ökosysteme wirken. Über die Nahrungskette können auch Risiken für die Gesundheit des Menschen entstehen. Dabei sind für bewirtschaftete Flächen ergänzend auch andere Eintragspfade (z.B. über Düngemittel) zu beachten. Der Indikator zeigt an, wie sich der Schwermetalleintrag aus der Atmosphäre im Vergleich zum gewählten Referenzwert (gebildet aus dem Mittelwert der deutschlandweiten Erhebungen 2003-2007) im zeitlichen Trend entwickelt und gibt damit indirekt auch einen Hinweis auf die Veränderung der Emissionssituation insgesamt.
Methodik
Methodik - c6
Der Indikator zeigt die zeitliche Entwicklung der im Staubniederschlag (Bergerhoffverfahren) enthaltenen Schwermetalle. Für die Berechnung des Indikators werden die Ergebnisse von aktuell 46 Messstationen , die über die Gesamtfläche Deutschlands verteilt sind und von den jeweiligen Bundesländern betrieben werden, herangezogen. Die Daten werden an das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) gemeldet. Das LfU berechnet und stellt die Index-Werte für diesen Indikator für alle Bundesländer zentral bereit. Auf Grundlage der bisher vorliegenden Erhebungen und einer Auswahl der Elemente Arsen (As), Cadmium (Cd), Nickel (Ni) und Blei (Pb) kann der Indikator sehr gut für die Gesamtfläche Deutschland dargestellt werden. Eine Index-Berechnung für Länder mit Daten von mindestens drei Messstellen ist möglich. Nähere Ausführungen zum Messnetz, zur Auswahl der Schwermetalle, zur Wahl der räumlichen Bezugsfläche, zum Berechnungsverfahren und zur Datenaggregation können unter „weiterführende Informationen“ heruntergeladen werden.
Länderspezifika und Ziele
Länderspezifika und Ziele - C6
Die 47 Messstationen, die in die Berechnung des Indikators für die Gesamtfläche Deutschlands eingehen, verteilen sich unterschiedlich auf die Länder. Der Umfang der derzeit untersuchten Schwermetalle differiert in den Ländern zwischen 4 und 22 Parametern (chem. Elementen). Die Messstationen, die bisher in die Berechnung eingingen, weisen im untersuchten Zeitraum (1999-2022) einen homogenen Mindestumfang des Elementspektrums auf (As, Cd, Ni, Pb). Für Bundesländer, die nur eine einzige geeignete Messstation gemeldet haben, kann derzeit kein Indikatorwert berechnet werden (Mecklenburg-Vorpommern und Saarland). Die Bundesländer Berlin, Bremen und Hamburg verfügen über keine geeigneten Messstationen.
Datenlage
Zielstellungen
Baden-Württemberg
Zeitreihe von 2007-2014 mit drei Stationen; ab 2015 bis 2017 keine Indexwerte mehr berechenbar (wegen Umstrukturierung Landesmessnetz war nur eine Station vorhanden), 2018 bis 2022 wieder mit drei Stationen)
Kein Ziel
Bayern
Zeitreihe von 1999-2022 mit sechs Stationen
Umweltbericht Bayern (2019):
Die Schwermetalleinträge sind zu senken, vor allem im Hinblick auf eventuelle Kombinationswirkungen oder Langzeitwirkungen (Vorsorgegedanke).Berlin
Keine geeignete Messstation vorhanden
Keine Angabe
Brandenburg
Zeitreihe von 2003-2022 mit drei Stationen
Kein Ziel
Bremen
Keine geeignete Messstation vorhanden
Kein Ziel
Hamburg
Keine geeignete Messstation vorhanden
Kein Ziel
Hessen
Zeitreihe von 2005-2022 mit drei Stationen
Kein Ziel
Mecklenburg-Vorpommern
Kein Index bei einer Station; aber Datenbeitrag für Bundesindex von 1999-2022
Keine Angabe
Niedersachsen
Zeitreihe von 1999-2022 mit sechs Stationen
Keine Angabe
Nordrhein-Westfalen
Zeitreihe von 1986-2022 mit fünf Stationen
Kein Ziel
Rheinland-Pfalz
Zeitreihe von 2012-2022 mit drei Stationen und Datenbeitrag für Bundesindex von 2007-2020 mit zwei Stationen
Kein Ziel
Saarland
Kein Index bei einer Station aber Datenbeitrag für Bundesindex von 2000-2022
Kein Ziel
Sachsen
Index ab 2015 mit fünf Stationen und Datenbeitrag für Bundesindex von 2004-2022
Keine Angabe
Sachsen-Anhalt
Index von 1999-2022 mit sechs Stationen
Kein Ziel
Schleswig-Holstein
Zeitreihe von 1999-2021 mit drei Stationen
Kein Ziel
Thüringen
Datenbeitrag zum Bundesindex von 2000-2003 mit einer Station, Index von 2004-2017 mit drei Stationen, 2018-2022 mit vier Stationen.
Kein Ziel
Bund
Zeitreihe von 1999-2022, bis 2014 mit 38, ab 2015 mit 45 und ab 2018 mit 47 Stationen
Genfer Luftreinhalteabkommen (2012):
Emissionsminderungsmaßnahmen auf Basis des Standes der Technik
Nationale Biodiversitätsstrategie (2007):
Bis 2020 werden auf keiner Fläche die maximalen Belastungsgrenzen für Schwermetalle überschrittenWeiterentwicklung
Weiterentwicklung - c6
Um die Berechnungsmöglichkeiten für die Länderebene noch zu erweitern und zu verbessern sind schrittweise weitere Anpassungen zu verfolgen. Bei Bedarf werden hierfür Fachgespräche angesetzt.
Optional können Länder, die bisher weniger als drei Stationen gemeldet haben, prüfen, ob Messstandorte der Landesmessnetze vom Typ „Freiflächen im Wald“ bzw. vom Typ „Städtischer Hintergrund“ und „Landwirtschaftlicher Hintergrund“ genutzt werden können.
Es soll geprüft werden, ob der Indikator alternativ mit Daten von verkehrsbezogenen Messstationen berechnet und dargestellt werden kann. Hierzu könnten Bundesländer, die bisher keinen Beitrag zum Indikator auf Grund der abweichenden Standortcharakteristik der Messnetze leisten konnten ihre Daten auch einspeisen. Ziel wäre es hierbei, dass der Indikator für alle 16 Bundesländer berechnet werden könnte.
Eine fortlaufende Erweiterung und Angleichung der Komponenten, die der aktuellen Immissionssituation (Kraftfahrzeuge als Emissionsquelle) stärker Rechnung tragen, eine weitere Vereinheitlichung von Verfahrensdetails sowie ein Streuungsabgleich sollen erfolgen. Zu prüfen ist auch, inwieweit eine zentrale Datenbank des UBA, das ebenfalls Daten zu Depositions- und Staubniederschlag veröffentlicht, genutzt werden kann.
Datenquellen
Ansprechpartner
Frieß, Hans
LiKi-Vertreter
Hans Frieß
Bayerisches Landesamt für Umwelt
LfU
Bürgermeister-Ulrich-Str. 160
86179 Augsburg
Tel.:0821-9071-5208
hans.friess[at]lfu.bayern.de
Internet:https://www.lfu.bayern.de/index.htmNittka, Joachim
Fachansprechpartner
Joachim Nittka
Bayerisches Landesamt für Umwelt
LfU
Bürgermeister-Ulrich-Str. 160
86179 Augsburg
Tel.:0821-9071-5288
joachim.nittka[at]lfu.bayern.de
Internet:https://www.lfu.bayern.de/index.htm
Weitere Informationen und verwandte Indikatoren
Daten C6 (Zeitreihe: Index)
Schwermetalleintrag aus der Atmosphäre in naturnahe waldfreie Ökosysteme als Index
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 BW 0,91 0,69 0,78 0,92 0,83 0,60 0,57 0,46 0,49 0,52 0,48 0,52 0,87 BY 0,98 0,99 0,71 0,64 0,50 0,35 0,42 0,31 0,38 0,40 0,35 0,24 0,21 0,29 0,44 0,35 0,35 0,28 0,33 0,41 0,39 0,36 0,43 0,59 BE BB 1,36 1,81 1,72 1,55 2,15 1,03 1,46 1,85 1,17 1,12 0,68 0,65 1,52 0,57 0,51 0,76 0,49 0,68 0,60 0,65 HB HH HE 1,10 0,47 0,57 1,05 0,54 0,62 1,06 0,86 1,09 0,62 0,54 0,54 0,78 1,15 0,69 1,06 0,63 0,60 MV NI 1,55 0,98 0,93 1,16 0,79 1,01 0,83 0,99 0,91 0,90 0,46 0,65 0,77 0,54 0,66 0,64 0,67 0,55 0,54 0,61 0,62 0,61 0,55 0,57 NW 2,61 2,62 2,11 2,13 2,00 2,42 2,01 1,98 1,64 1,54 1,71 1,38 1,15 0,97 1,17 0,90 0,95 0,66 0,89 1,05 1,10 0,89 0,93 0,78 RP 1,12 1,07 1,28 1,27 0,93 0,87 0,96 0,64 0,70 0,69 0,51 0,71 0,51 0,64 0,76 0,69 SL SN 0,76 1,11 1,47 1,22 0,79 0,90 0,86 0,94 ST 1,50 1,47 1,38 1,93 2,30 1,45 0,86 0,72 0,93 0,60 1,27 0,66 0,54 0,55 0,64 0,60 0,66 0,68 0,60 0,70 0,50 0,55 0,55 0,57 SH 1,32 1,36 1,45 1,24 1,42 1,35 1,23 1,25 1,12 0,83 0,64 0,65 0,73 0,68 0,74 0,71 0,70 0,59 0,65 0,58 0,66 0,56 0,55 TH 0,75 0,75 0,92 0,90 0,55 0,64 0,66 0,61 0,61 0,67 0,77 0,76 0,52 0,56 0,50 0,52 0,46 0,56 0,50 DE 1,35 1,26 1,17 1,39 1,18 1,08 0,98 0,91 0,91 0,83 0,79 0,77 0,76 0,65 0,71 0,61 0,65 0,55 0,60 0,67 0,57 0,59 0,59 0,64